EM-Neunter: Triathlet Strobach mit gelungenem Mitteldistanz-Debüt

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Umjubelte Premiere für Joachim Strobach: Der Oytener finishte bei der Europameisterschaft im dänischen Elsinore in seinem ersten Triathlon über die Mitteldistanz unter den Top Ten - Rang 9 in der M60.

Dabei wäre sogar eine noch bessere Platzierung möglich gewesen, wenn den 59-Jährigen nicht starke Rückenschmerzen beim Laufen, in das er als Fünfter gestartet war, behindert hätten. „ Am Ende war ich nur froh, durchgekommen zu sein “, stöhnte Strobach.

„Die eingeplante Zeit von knapp unter 1:50 Stunden fürs Laufen hätte ich sonst auch geschafft. So wäre auch eine Gesamtzeit von unter fünf Stunden klar drin gewesen “, gab der Oytener etwas enttäuscht an. Letztlich standen im Ziel 5:04:42 Stunden für den drittbesten Deutschen auf der Anzeigetafel.

In Elsinore hatte wochenlang trockenes Wetter geherrscht, aber am Wettkampftag sollte es pünktlich zum Start regnen. Alle 2800 Triathleten wurden über die daher schwierigen Straßenverhältnisse informiert. Die Lufttemperatur betrug 18 Grad - ebenso wie das Wasser im Hafenbecken. Nachdem sich die dicken, schwarzen Wolken östlich Richtung Schweden geschoben hatten, gab es nur auf der Radstrecke noch einen kurzen Schauer.

An den vielen Kurven beim Schwimmen wurde es eng:

Strobach reihte sich bei den schnellen Schwimmern ein. Der Kurs über 1,9 Kilometer war anspruchsvoll, weil viele kurze Kurven mit Bojen umschwommen werden mussten - dort tummelten sich viele Athleten. Der Oytener konnte sein Tempo hochhalten.

Nur auf den letzten 300 Metern wurde es eng, denn er hatte eine größere Gruppe eingeholt, in der er sich regelrecht behaupten musste, um nicht weg gedrückt zu werden. Am Steg freute er sich riesig über eine neue Bestzeit von 28:55 Minuten.

Schnell aus dem Neoprenanzug heraus, gut 400 Meter zur riesigen Wechselzone gelaufen - nach 4:42 Minuten stieg der Ausdauersportler aus dem Kreis Verden für die 90 Kilometer lange Strecke aufs Rad. Die ersten zwölf Kilometer direkt an der Küste führten immer leicht bergauf. Strobach fühlte sich gut und machte richtig Druck.

Danach ging es ins anspruchsvolle, hügelige Hinterland: „Es gab dort kaum längere Geraden. Ein ständiges Rauf und Runter mit scharfen Kurven sowie drei Wendepunkten, wo die Geschwindigkeit total gedrosselt werden musste. Die Straßen waren noch nass und rutschig. Es gab leider einige Unfälle, die nicht alle glimpflich verliefen “, berichtet Strohbach. Er war durch seinen Unfall beim Triathlon in Oyten vorgewarnt und entsprechend vorsichtig.

Dennoch stieg Strobach nach den letzten fünf Kilometern bergab zur Wechselzone im Hafen nach 2:29:53 Stunden Fahrzeit als Fünfter ab - es war ein 36er-Schnitt geworden: „ Damit hatte ich nicht im Traum gerechnet. “

Gedanken an Frodeno verhindern die Aufgabe:

Auf den ersten fünf Kilometern der 21,1 Kilometer langen Laufstrecke blieb der 59-Jährige mit knapp unter fünf Minuten pro Kilometer im Plan.

Aber in der Folge wurden die Rückenschmerzen, die sich bereits auf dem Rad bemerkbar gemacht hatten, wieder stärker: „ Ich wurde immer steifer, es fühlte sich an, als hätte ich Eisenblock im Rücken. Ich versuchte, einfach langsamer und aufrechter zu laufen. Es wurde leider trotzdem schlimmer. Dadurch musste ich anhalten, gehen, wieder laufen. “

Weil auch das nicht half, blieb der Oytener mehrmals stehen und streckte sich. So sah es auf den restlichen 16 Kilometern aus: „ Auf keinen Fall wollte ich aufgeben - egal wie, durchkommen. Dabei habe ich an Weltklasseathlet Jan Frodeno gedacht. Der hatte letztes Jahr auf Hawaii die gleichen Probleme und ist trotzdem ins Ziel gekommen. “

Strobach verlor natürlich sehr viel Zeit und benötigte 1:58:25 Stunden fürs Laufen. Den Europameistertitel gewann Joachim Doeding aus Brasilien in 4:33:02 Stunden.